Nach Tagen des Feierns kehrt nun der Alltag ein: Mit einem Abschlussgottesdienst ging gestern in der Kreuz- kirche die Festwoche aus Anlass der Wiedereinweihung der Eilert-Köhler-Orgel zu Ende.
SUHL â Dort, wo vor Wochenfrist die Feierlichkeiten fĂŒr die restaurierte Königin der Instrumente begannen, fanden sich viele Suhler noch einmal zusammen, um die bewegende und in der Suhler Kirchengeschichte unvergessliche Woche mit einem ganz besonderen Gottesdienst ausklingen zu lassen. Und es schien, als könnten die Suhler von ihrer alten, neuen Orgel einfach nicht genug kriegen, denn einmal mehr strömten viele Besuchern und GĂ€sten in das Kirchenschiff.
Vor allem die musikalische Umrahmung machte das Besondere dieses Gottesdienstes aus. Mit dem ThĂŒringer MĂ€nnerchor âArs musicaâ erfuhr KMD Elisabeth Schubert an der Orgel stimmgewaltige UnterstĂŒtzung. FĂŒr die SĂ€nger um Hubert Voigt war die Mitgestaltung eine Herzensangelegenheit, gehörten sie in den zurĂŒckliegenden Jahren doch zu den engagiertesten UnterstĂŒtzern der Orgelsanierung. Bei ihren Weihnachtskonzerten kamen aus Eintrittsgeldern und Spenden beachtliche Summen zusammen, die einen gewichtigen Teil der Gesamtfinanzierung ausmachten. Deshalb sei man sehr froh, dass der Chor nun auch einen Anteil bei der Ausgestaltung der Festwoche habe, sagte Superintendent Martin Herzfeld.
Zur Festpredigt lieĂ er gestern gern Elfriede Bergrich den Vortritt. Die Pröpstin der evangelischen Propstei Erfurt-Nordhausen, von der die Orgelsanierung ebenfalls groĂe UnterstĂŒtzung erfuhr, hatte bereits am Freitag das Wandelkonzert von Elisabeth Schubert besucht und zeigte sich tief beeindruckt von der immensen KlangfĂŒlle des Instruments. âDiese Harmonie und dieser Reichtum ist ein Abbild der FĂŒlle und Vielfalt Gottesâ, sagte sie in ihrer Predigt. Mit groĂer Freude und Dankbarkeit sei sie nach Suhl gekommen. Nicht nur der Stadt und der Kirchgemeinde, sondern auch der Propstei habe die Wiedereinweihung der Orgel groĂen Aufwind gegeben. âSuhl ist mit Orgeln nun ĂŒberaus ĂŒppig ausgestattet. Die Welt zwischen den beiden Kirchen mit ihren musikalischen Kleinoden muss diese nun verbinden. Mögen sie gespielt und gehört werden zum Lob Gottes, zur Auferbauuung der Gemeinde und zur Freude und StĂ€rkung fĂŒr ein fröhlich Herz der Kommendenâ, sagte sie. In der zurĂŒckliegenden Woche habe sie Suhl kaum wieder erkannt. âMan hat gemerkt, welche Kraft die Musik hat.â Gerade weil die Kirchenmusik so positiv ausstrahle, sei es wichtig, ihr genĂŒgend Raum zu geben. Dies mĂŒsse sich in der Personalpolitik der Kirchenprovinz widerspiegeln. âDa sollte man die Pfarrstellen den Kantor- und Organistenstellen nicht vorziehen.â
Nach der groĂen Aufgabe der Sanierung und der unvergesslichen Festwoche mit namhaften Organisten werde man sich nun der Aufgabe stellen, die Orgel im Alltag rege zu nutzen, blickte Martin Herzfeld voraus. âDie Sommerorgelkonzerte werden ihren Beitrag dazu leisten. AuĂerdem denken wir ĂŒber sporadische, kurze Orgelandachten in der Mittagszeit nach.â
Was bleibt nach dieser Festwoche? âIch hoffe, die fröhliche AtmosphĂ€re in den Gottesdiensten. Und die erlebte Erkenntnis vieler Besucher, dass Kirche etwas Bereicherndes im Leben sein kannâ, so der Superintendent, der nach eigenen Worten begeistert ĂŒber die groĂe Anteilnahme der vielen, vielen Konzertbesucher ist. Die Eilert-Köhler-Orgel habe in vollem Umfang gehalten, was Experten vor und wĂ€hrend ihrer Sanierung versprachen. Dies mit eigenen Ohren gehört zu haben, sei ein sehr schönes, erbauendes GefĂŒhl, so Herzfeld. Ein GefĂŒhl, dass er mit vielen Suhlern und Orgelfreunden der ganzen Region nach einer unvergesslichen Festwoche teilt.
[message_box type=“note“ icon=“yes“ close=“Hide“]Erschienen im Freien Wort 11.06.2007
Autor: Georg Vater
Foto: frankfoto.de
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