Weihnachten kann kommen. Der Männerchor Ars Musica hat am vierten Advent mit seinem Adventskonzert in der Kreuzkirche auf die Festtage eingestimmt. Das hat Tradition in Suhl. Schon seit 27 Jahren.
Besucher, die die Plätze selbst auf den Emporen ganz oben in der Suhler Kreuzkirche füllen, ein Programm, das aus dem großen Repertoire an Weihnachtsliedern schöpft, Orgelklänge die Kreiskantor Philipp Christ besorgt und freilich – der Männerchor Ars Musica. Das ist das Menü, das in der Kreuzkirche am Sonntag zum 27. Mal angerichtet wurde. Und das einmal mehr für feinsten Genuss im Publikum sorgt.
Die über 30 Herren, die einst die Grundlage für ihre feinen Stimmen im Suhler Knabenchor legten, haben mit ihrem Gesang unter Leitung von Maik Gruchenberg eine durch und durch festliche Stimmung in das Kirchenschiff gezaubert. Erst mit Weihnachtsliedern aus aller Welt und schließlich mit Liedern, die hierzulande einfach zum Weihnachtsfest dazugehören. Mit „Maria durch den Dornwald ging“ beispielsweise. Mit „Tausend Sterne sind ein Dom“. Mit „Sind die Lichter angezündet“. Und auch das von Maik Gruchenberg herrlich bearbeitete Lied „O Tannenbaum“, das kürzlich seinen 200. Geburtstag feierte und aus der Feder von Ernst Anschütz, dem berühmten Sohn des Ortsteil Goldlauter-Heidersbach stammt, durfte freilich nicht fehlen. Dazwischen die Klänge der Eilert-Köhler-Orgel, an der Philipp Christ unter anderem die wunderschöne Partita über den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ spielte.

Ein rundum gelungenes Programm, das mit dem Gesang „O du fröhliche“, der aus den hunderten Kehlen der Konzertbesucher erklang, seinen Abschluss fand. Einen Abschluss, der selbstredend nicht das Ende dieses Konzertes war. Denn ohne Zugabe ließ das Publikum, das sich mit stehenden Ovationen für den kulturellen Festschmaus bedankte, den Männerchor nicht gehen. Eigentlich hätte hier „Leise rieselt der Schnee“ erklingen sollen. Aber das Lied wurde gegen „Mitten in der Winternacht“ getauscht. Aus gutem Grund. Schließlich saß im Publikum Matthias Bretschneider, auf dessen Konto über hundert Bearbeitungen und Kompositionen vorwiegend für Chöre gehen. Darunter eben auch jene für das in den Niederlanden verbreitete Lied „Mitten in der Winternacht“. Bretschneider war selbst viele Jahre lang Sänger, unter anderem im Dresdner Kreuzchor sowie als Bariton im Meininger Theater, und leitete etliche Chöre. Und so entschied sich Maik Gruchenberg gemeinsam mit dem Chor, ihm zu Ehren eine seiner Bearbeitung zu Gehör zu bringen. Mit Erfolg, wie der Beifall bewies.

„Dieser Männerchor hat einen wunderschön homogenen Klang. Das ist ganz große Klasse“, lobt Matthias Bretschneider, der Ars Musica am letzten Adventssonntag dieses Jahres zum ersten Mal live erlebt hatte.
Mit dem sehr feinfühlig interpretierten Lied „Stille Nacht“ entließ Ars Musica sein Publikum schlussendlich in die Weihnachtszeit. Das Konzert der Männer, deren Chor Ars Musica in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert, wäre allerdings nicht komplett, würden die Männer nicht Spenden sammeln. Auch das hat Tradition. Diesmal kommen die Scheine und Münzen, die sich zu einem Betrag von etwa 2000 Euro häuften, zu einem Teil der Erneuerung der Heizungsanlage in der Kreuzkirche zu Gute. Und den anderen Teil spart Ars Musica für die für Juli anstehende Konzertreise durch England.
Schließlich war dann doch noch „Leise rieselt der Schnee“ zu hören – von Konzertbesuchern, die aus der Kirche hinaustraten in das schöne Schneegestöber, das der Stadt und dem vierten Advent einen zusätzlichen Zauber gab.

Autorin: Heike Hüchtemann/ insuedthueringen.de Fotos: frankfoto.de