Kategorie: 2024

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Feine Stimmen fĂŒr festliche Stimmung

Weihnachten kann kommen. Der MĂ€nnerchor Ars Musica hat am vierten Advent mit seinem Adventskonzert in der Kreuzkirche auf die Festtage eingestimmt. Das hat Tradition in Suhl. Schon seit 27 Jahren.

Besucher, die die PlĂ€tze selbst auf den Emporen ganz oben in der Suhler Kreuzkirche fĂŒllen, ein Programm, das aus dem großen Repertoire an Weihnachtsliedern schöpft, OrgelklĂ€nge die Kreiskantor Philipp Christ besorgt und freilich – der MĂ€nnerchor Ars Musica. Das ist das MenĂŒ, das in der Kreuzkirche am Sonntag zum 27. Mal angerichtet wurde. Und das einmal mehr fĂŒr feinsten Genuss im Publikum sorgt.

Die ĂŒber 30 Herren, die einst die Grundlage fĂŒr ihre feinen Stimmen im Suhler Knabenchor legten, haben mit ihrem Gesang unter Leitung von Maik Gruchenberg eine durch und durch festliche Stimmung in das Kirchenschiff gezaubert. Erst mit Weihnachtsliedern aus aller Welt und schließlich mit Liedern, die hierzulande einfach zum Weihnachtsfest dazugehören. Mit „Maria durch den Dornwald ging“ beispielsweise. Mit „Tausend Sterne sind ein Dom“. Mit „Sind die Lichter angezĂŒndet“. Und auch das von Maik Gruchenberg herrlich bearbeitete Lied „O Tannenbaum“, das kĂŒrzlich seinen 200. Geburtstag feierte und aus der Feder von Ernst AnschĂŒtz, dem berĂŒhmten Sohn des Ortsteil Goldlauter-Heidersbach stammt, durfte freilich nicht fehlen. Dazwischen die KlĂ€nge der Eilert-Köhler-Orgel, an der Philipp Christ unter anderem die wunderschöne Partita ĂŒber den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ spielte.

(c) frankfoto.de

Ein rundum gelungenes Programm, das mit dem Gesang „O du fröhliche“, der aus den hunderten Kehlen der Konzertbesucher erklang, seinen Abschluss fand. Einen Abschluss, der selbstredend nicht das Ende dieses Konzertes war. Denn ohne Zugabe ließ das Publikum, das sich mit stehenden Ovationen fĂŒr den kulturellen Festschmaus bedankte, den MĂ€nnerchor nicht gehen. Eigentlich hĂ€tte hier „Leise rieselt der Schnee“ erklingen sollen. Aber das Lied wurde gegen „Mitten in der Winternacht“ getauscht. Aus gutem Grund. Schließlich saß im Publikum Matthias Bretschneider, auf dessen Konto ĂŒber hundert Bearbeitungen und Kompositionen vorwiegend fĂŒr Chöre gehen. Darunter eben auch jene fĂŒr das in den Niederlanden verbreitete Lied „Mitten in der Winternacht“. Bretschneider war selbst viele Jahre lang SĂ€nger, unter anderem im Dresdner Kreuzchor sowie als Bariton im Meininger Theater, und leitete etliche Chöre. Und so entschied sich Maik Gruchenberg gemeinsam mit dem Chor, ihm zu Ehren eine seiner Bearbeitung zu Gehör zu bringen. Mit Erfolg, wie der Beifall bewies.

„Dieser MĂ€nnerchor hat einen wunderschön homogenen Klang. Das ist ganz große Klasse“, lobt Matthias Bretschneider, der Ars Musica am letzten Adventssonntag dieses Jahres zum ersten Mal live erlebt hatte.

Mit dem sehr feinfĂŒhlig interpretierten Lied „Stille Nacht“ entließ Ars Musica sein Publikum schlussendlich in die Weihnachtszeit. Das Konzert der MĂ€nner, deren Chor Ars Musica in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert, wĂ€re allerdings nicht komplett, wĂŒrden die MĂ€nner nicht Spenden sammeln. Auch das hat Tradition. Diesmal kommen die Scheine und MĂŒnzen, die sich zu einem Betrag von etwa 2000 Euro hĂ€uften, zu einem Teil der Erneuerung der Heizungsanlage in der Kreuzkirche zu Gute. Und den anderen Teil spart Ars Musica fĂŒr die fĂŒr Juli anstehende Konzertreise durch England.

Schließlich war dann doch noch „Leise rieselt der Schnee“ zu hören – von Konzertbesuchern, die aus der Kirche hinaustraten in das schöne Schneegestöber, das der Stadt und dem vierten Advent einen zusĂ€tzlichen Zauber gab.

Autorin: Heike HĂŒchtemann/ insuedthueringen.de Fotos: frankfoto.de

Musikalische Botschafter in Berlin

Berlin ist in den vergangenen Tagen ein gutes Pflaster fĂŒr den ThĂŒringer MĂ€nnerchor Ars Musica gewesen. Hier gab es gleich drei Konzerte der einstigen Knabenchor-SĂ€nger.

Im Französischen Dom am Berliner Gendarmenmarkt ein Konzert geben zu können, das ist schon eine große Nummer. Auch fĂŒr den ThĂŒringer MĂ€nnerchor Ars Musica. Den SĂ€ngern, die im Suhler Knabenchor groß geworden sind und seit vielen Jahren in Ars Musica weiter singen, ist die Ehre zuteil geworden, das Adventskonzert fĂŒr die Vertretung des Freistaates ThĂŒringen in Berlin auszurichten. Der Chor hatte ein sehr großes Publikum, das nicht nur aus Vertretern der Politik bestand, aber eben auch. In vorderster Reihe der geschĂ€ftsfĂŒhrende MinisterprĂ€sident ThĂŒringens, Bodo Ramelow, der viele gute Worte fĂŒr den MĂ€nnerchor und fĂŒr Suhl fand.

Und der erzĂ€hlt, wie einst – 1988 – der Suhler Knabenchor erstmals ein Konzer in einer Kirche gab, was ihm daraufhin verboten wurde. Um so wertvoller ist fĂŒr viele der SĂ€nger bei Ars Musica, die damals als Knaben bei diesen Wirren dabei waren, nun wieder in einer Kirche zu singen. Und zwar im Französischen Dom. „Hier zu singen, das war fĂŒr uns alle sehr erhebend. Da lag richtig Spannung in der Luft“, sagt Thorsten Weiß von Ars Musica.

Sehr beeindruckend war auch, dass dieser große Raum voller Publikum war. „Das war eine riesige AtmosphĂ€re.“ Zu der hat möglicherweise auch beigetragen, dass es durch die große Kuppel des Doms mitunter Echo-Effekte gab und die Töne besondere Wege geflogen sind. Aber das hat der QualitĂ€t des Konzertes, bei dem Chorleiter Maik Gruchenberg auch die Orgel spielte, keinen Abbruch getan.

Im Gegenteil. Es gab viel Beifall und reichlich Lob beim anschließenden Empfang mit Sekt und HĂ€ppchen. FĂŒr die SĂ€nger war das ein tolles Erlebnis. Das auch vor dem Hintergrund, dass es nicht selbstverstĂ€ndlich ist, in einer Stadt, in der Ars Musica lĂ€ngst nicht den Klang hat wie in Suhl, vor vollem Haus aufzutreten.

Kraftakt mitten in der Woche

Dabei war dieses Konzert fĂŒr die SĂ€nger keine einfach zu machende Sache. Denn mitten in der Woche zusammenzukommen, das grenzt fĂŒr die MĂ€nner schon an ein Ding der Unmöglichkeit. Denn lĂ€ngst sind all jene, die einst in Suhl aufgewachsen sind, in alle Winde verstreut. Und trotzdem schaffen sie es, sich einmal im Monat zu einem Probenwochenende in der Heimat zu treffen, um zu proben und das Niveau ihrer Konzerte hochzuhalten. Der SĂ€nger mit der weitesten Anreise kommt ĂŒbrigens aus Barcelona.

Ars Musica hat es geschafft, 26 von sonst etwa 35 SĂ€ngern nach Berlin zu holen, und so ein festliches und stimmungsvolles Programm auf die BĂŒhne zu bringen. Hier gab es fĂŒr das Publikum Lieder wie „Maria durch ein’ Dornwald ging“, „Tausend Sterne sind ein Dom“ und natĂŒrlich auch – passend zum 200. Geburtstag des Liedes – mit „O Tannenbaum“ einen ausgemachten Weihnachtsklassiker. Daneben haben die SĂ€nger solche StĂŒcke wie „Sanctus“, „Ave Maria“ und einige Weihnachtslieder aus anderen LĂ€ndern zu Gehör gebracht.

Berlin war in diesen Tagen aber auch aus zwei anderen GrĂŒnden fĂŒr Ars Musica ein gutes Pflaster. Am Samstag hatte der Chor einen viel beachteten Auftritt in der Paul-Gerhard-Kirche Schöneberg, bei dem wieder Spenden fĂŒr das Schulprojekt in Armenien gesammelt wurden. Und am Sonntag gab es nach der Begleitung eines katholischen Gottesdienstes in der Kirche St. Ludwig in Wilmersdorf ein weiteres Konzert.

Und die Suhler können sich darauf freuen, dass Ars Musica auch in diesem Jahr am 4. Advent wieder ein Weihnachtskonzert gibt.