Der Chor

Der Chor

Ursprung von Ars Musica: Der Suhler Knabenchor

Im Herbst 1972 begann Musikpädagoge Hubert Voigt im südthüringischen Suhl mit dem Aufbau eines Knabenchores. Im Dezember desselben Jahres konnte er zur ersten Probe 53 Knaben im Alter zwischen 6 und 8 Jahren begrüßen, die er in privater Initiative gesucht hatte.

Durch kontinuierliche Arbeit mit den Sängern, konzentrierten Stimmbildungs- und Einzelgesangsunterricht entwickelte Hubert Voigt in den darauf folgenden Jahren einen klangechten Knabenchor. Die Existenz dieses Ensembles wurde durch stetige, aufwendige Nachwuchsarbeit und die Eingliederung in die aus dem Staatlichen Sinfonieorchester hervorgegangene Suhler Philharmonie Ende der 1970er gesichert.

In zwanzig Jahren Knabenchorgesang erreichte der Klangkörper ein beachtliches, anerkanntes Konzertniveau und gehörte zu den wenigen Knabenchören der DDR, die schon damals Chorsinfonik und anspruchsvolle a-capella-Werke für Knabenchor aufführten. Der Knabenchor wirkte in mehreren Fernsehproduktionen mit und durfte zu Konzerten in das europäische Ausland reisen. Über die Jahre wuchs der Knabenchor qualitativ kontinuierlich und erreichte 1992 über 110 Sänger.

In Vorbereitung des 20-jährigen Jubiläums des Suhler Knabenchores entstand 1991/1992 ein Männerchor aus allen Absolventen des Chores. Dieser junge Männerchor von etwa 60 Sängern im Alter zwischen 18 und 27 Jahren begeisterte im Jubiläumskonzert die Zuhörer mit einer außergewöhnlich frischen Klangfarbe.

Ars Musica: Die Tradition wird fortgeführt

Aus der Begeisterung des Jubiläumskonzerts von 1992 entstand die spontane Idee, die erstaunlich gut erhaltene Qualität weiterhin zu pflegen. Zum Synonym für diesen Anspruch und den Aufbau einer kulturellen Gemeinschaft wurde „Ars Musica“.
1994 als Verein mit dem Namen „Thüringer Männerchor Ars Musica“ gegründet, gehörten dem Chor anfangs etwa 40 ehemalige Sänger des Knabenchores an. In den folgenden Jahren baute sich der Männerchor durch eine ungewöhnliche Probentätigkeit und bislang über 100 Konzerte einen Namen auf. Heute zählt der Chor etwa 30 Mitglieder. Die Sänger von „Ars Musica“ leben und arbeiten über ganz Deutschland und Europa verteilt. Sie kommen allmonatlich zu einer intensiven Chorprobe in ihre Heimatstadt Suhl, um die Qualität des Chores zu erhalten und seine Konzerttätigkeit zu sichern.

Gemeinnütziges und bewahrendes Anliegen

Es war das gemeinsame Anliegen von Chorleiter Hubert Voigt und den Sängern, mit anspruchsvoller Chorliteratur ein Gefühl für die „Kunst der Musik“ und des Gesanges zu vermitteln. Von barocken bis hin zu zeitgenössischen Musikstücken umfasst das Repertoire des Chores Werke aus vier Jahrhunderten, darunter vor allem der Romantik. Weiterhin werden russische Liturgien, sakrale Chormusik, aber auch klassische deutsche Volkslieder gesungen. Mit dieser Vielfalt trägt „Ars Musica“ dazu bei, wichtige musikalische Werte für spätere Generationen aufrecht zu erhalten.

Rückblicke und Ausblicke auf die Arbeit

Häufige Konzertreisen im Inland führten „Ars Musica“ bisher neben Südthüringen vor allem nach Baden-Württemberg sowie in die nähere Region nach Bayern und Hessen. Ferner gastierte er in Kaluga (Russland), wo er 1997 mit Erfolg am Allrussischen Chorwettbewerb teilnahm und in Tschechien, wo er u. a. 1998 in Prag bei einem internationalen Chorwettbewerb den ersten Preis, das „Goldene Band von Prag“ errang. Ein Höhepunkt der bisherigen Arbeit war eine Konzertreise nach Peking (China) im September 2001, wo „Ars Musica“ in vier öffentlichen Konzerten bis zu 3000 chinesische Zuhörer mit europäischem Männerchorgesang bekannt machte und schließlich auch in der deutschen Botschaft auftrat.

Im Winter  2003 führte „Ars Musica” eine Konzertreise nach Südafrika durch, die den Auftakt für das Jubiläumsjahr 2004 „10 Jahre Thüringer Männerchor“ bildete. Im Mai 2005 nahm „Ars Musica“ erfolgreich beim internationalen Johannes-Brahms-Chorwettbewerb in Wernigerode teil und errang den ersten Preis und das goldene Diplom und konnte so an alte Erfolge anknüpfen.

Zu Ostern 2008 bereiste der Chor als Gast der Versöhnungsgemeinde in Santiago de Chile das Land der Gastgeber und unterstützte die karitative und Gemeindearbeit durch zahlreiche Konzertrauftritte und Mitwirkung am Gemeindeleben.

Im Frühjahr 2013 erfolgte eine Konzertreise nach Japan.

Seit 2018 hat Maik Gruchenberg die künstlerische Leitung übernommen. Das Ensemble verschreibt sich weiterhin der Pflege traditionellen Männerchorgesangs ebenso wie der Darbietung zeitgenössischer Werke aus der anspruchsvollen Chorliteratur.