âArs Musica“ mit beeindruckender Leistung in der Heinrichser Kirche
Mit einem wunderschönen Chorkonzert aus geistlichen und weltlichen Liedern meldet sich der ThĂŒringer MĂ€nnerchor âArs Musica“ aus der Sommerpause zurĂŒck. Und die MĂ€nner konnten sich auf ihre groĂe Fangemeinde verlassen. Etwa 120 Zuhörer kamen bei schönstem Sommerwetter am Samstag in die Heinrichser Kirche. Gleich nebenan im Gemeindehaus treffen sich die SĂ€nger zu ihren Proben, zu denen sie einmal im Monat aus allen Ecken Deutschlands anreisen. Sie alle â zurzeit zĂ€hlt âArs Musica“ ĂŒber 40 Mitglieder â waren einst Mitglieder des Suhler Knabenchores.
Als dieser 1992 sein 20-jÀhriges JubilÀum feierte und ihm zu Ehren ein Chor aus Absolventen mit grandiosem Erfolg auftrat, stand spontan die Idee im Raum, diese Gemeinschaft zusammenzuhalten und die gut erhaltene Auftritts-QualitÀt weiter zu pflegen. Und zwar in ihrer Heimatstadt Suhl, was schwer genug ist auf Grund der rÀumlichen Entfernungen. Aber wenn Hubert Voigt, der Leiter des Ensembles, mit Blick auf die 35 SÀnger, die in die Heinrichser Kirche kamen, meint, das sei der harte Kern, dann spricht das BÀnde.
Gepflegte Sangesfreude
DarĂŒber beispielsweise wie er den Knaben in kontinuierlicher Arbeit Stimmbildungs- und Einzelgesangsunterricht gab, wie er sie fĂŒr die Musik gewinnen, begeistern und ĂŒber lange Strecken mit seiner vertrauensvollen und vĂ€terlichen Art motivieren konnte.
Dass die Knaben, die heute MĂ€nner im Alter von 20 bis 42 Jahren sind, den SpaĂ und die Freude am Gesang pflegen, dafĂŒr lieferte das Heinrichser Konzert einen weiteren Beweis. Bei aller Ernsthaftigkeit, die beispielsweise âLobt den Herrn der Welt“ von Henry Purcell (1659 – 1695) oder âHymne an Gott“ von Johann Michael Haydn (1737 – 1806) verlangen â âArs Musica“ lĂ€sst die Sangesfreude durch eine schöne Stunde voller KlangfĂŒlle immer wieder durchblitzen. Die QualitĂ€t der mehrsĂ€tzigen MĂ€nnerstimmen beeindruckte bei diesem Benefizkonzert einmal mehr, ebenso wie die feine Gestaltung insbesondere der sakralen GesĂ€nge. Dieses sauber und auf den Punkt gehauchte âAmen“ am Ende der âMotette“ von Hans Georg NĂ€geli (1773 – 1836) war einer der Momente, die fĂŒr GĂ€nsehaut, fĂŒr stille Andacht und Bewunderung sorgte.
Das machte es schwer, die ChorsĂ€tze bis zur Pause durchflieĂen zu lassen und sich den Beifall bis dahin aufzusparen. Den gab es reichlich, denn mit Volksweisen wie âDas Heimattal“ oder âDas Leben bringt groĂ Freud“ setzten die SĂ€nger mit ihrem Leiter Hubert Voigt wunderbar akzentuierte KlĂ€nge in das Gotteshaus, die nach Zugaben geradezu verlangten. Und mit denen ĂŒberraschten und verzĂŒckten die MĂ€nner ihr Publikum ein weiteres Mal. Das chinesische Liebeslied âJasmin“ sangen sie tatsĂ€chlich auf Chinesisch. Und als SahnehĂ€ubchen auf den wohl angerichteten Ohrenschmaus gab es ein chilenisches Heimatlied. Beide StĂŒcke sind Mitbringsel von den Konzert-Tourneen von âArs Musica“ durch die Welt.
Die Spenden, die das Publikum fĂŒr diese groĂartige Leistung gab, kommen ĂŒbrigens der Heinrichser Kirche zugute. Wie Pfarrer Ulrich PrĂŒfer sagt, sollen die restlichen unteren BĂ€nke bis zur Adventszeit mit einer Heizung versehen werden. Apropos Advent. Am 21. Dezember, 15 Uhr, gibt der MĂ€nnerchor âArs Musica“ sein Adventskonzert in der Suhler Kreuzkirche.
Erschienen im Freien Wort 01.09.2008