Kategorie: 2005

Kritiken und Berichte aus dem Jahr 2005

Neueste Beiträge

Große Musiker helfen kleinen.

Sänger unterstützen talentierte Instrumentalisten. Unter diesen Vorzeichen kam die Musikschule zu einem neuen Cello.

ERFURT (cc). Der Thüringer Männerchor Ars Musica und das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Erfurt gaben kürzlich ein Chorkonzert zur Weihnachtszeit in der Reglerkirche. „Wir verbinden das gern mit einem guten Zweck“, berichtet Chorchef Thorsten Weiß. Gemeinsam mit dem Geigenbaumeister Matthias Risch wurde so die Idee umgesetzt, dem Bereich Violoncello ein neues Instrument zu schenken. „Wir haben einen erfreulichen Anstieg an wirklich jungen Interessenten zu verzeichnen“, meint Barbara Kermer, Lehrerin für Violoncello, dass das Instrument gerade zur rechten Zeit kommt. Schließlich seien sogar Vierjährige – natürlich mit den Eltern – in der Schule vorstellig gewesen. Da passt das neue Instrument bestens ins Konzept. Es ist ein Viertelinstrument, was – je nach Größe des Kindes – von Fünf- bis Siebenjährigen gespielt werden kann. Bisher verfügte die Musikschule laut Barbara Kermer über vier passende Instrumente. Nun könnte ein weiteres Kind angenommen werden. Wie der Erfurter Geigenbauer – er steuerte selbst noch einen Beitrag zur Finanzierung bei – zum Rahmen der Spende von „Ars Musica“ erläuterte, ist ein „ordentliches“ Cello nicht unter 500 Euro zu haben. „Studenten kaufen welche ab 10 000 Euro.“ Am Ende hat sich die Musikschule selbst mit beschenkt. Gestaltete doch das hauseigene Jugendsinfonieorchester das Konzert in der Reglerkirche mit.

[message_box type=“note“ icon=“yes“ close=“Hide“]Erschienen in der Thüringer Allgemeinen, 20.12.2005[/message_box]

2005, Kritiken

Der feine Gesang

So schön kann ein Männerchor klingen – „Ars Musica“ macht‘s immer wieder vor: ein Ensemble, das eine Tradition mit höchstem Qualitätsanspruch lebt.

SUHL – Wer biertischselige Gesänge erwartet, liegt ohnehin falsch. Hier paaren sich Sangeskunst und Sangesfreude. Der Heinrichser Pfarrer Ulrich Prüfer, der sein Gotteshaus schon des öfteren für „Ars Musica“ zur Verfügung stellte, ist nicht auf die volle Kirche erpicht, sondern auf das feine Erlebnis, sagt er im Nachhinein, fast ein wenig entschuldigend, weil seine Kirche nicht bis hinauf zur Empore gefüllt war.

Wegen des feinen Musikerlebnisses kamen die Besucher, das sind Leute, die den Chor schätzen und dessen Leiter Hubert Voigt. Aber auch aus alter Verbundenheit mit den Sängern und ihrem Leiter kamen sie, denn die haben als einstige Mitglieder des Knabenchores unter Voigts Ägide ihre künstlerischen Spuren in Suhl hinterlassen. Verstreut sind die Knaben von einst zwar in die verschiedensten Richtungen, doch die monatliche Probe in Suhl führt sie immer wieder zusammen.

Nach dem traditionellen Weihnachtskonzert war der Sommer-Auftritt fällig. Hubert Voigt, noch immer ein gestrenger Lehrmeister, aber längst auch Freund der erwachsenen Knaben, versteht sich auf eine facettenreiche Programmgestaltung und stilistische Vielfalt, auf das, was den Reiz seines wohltönenden Männerchores ausmacht: „Ars Musica“ hat eine angenehme tenorale Höhe und gut grundierte tiefe Stimmen. Alles zusammen klingt wohltuend ausgewogen. Mit polyphonen geistlichen Gesängen begann der Abend, Literatur von Purcell bis Schütz und Haydn, gar Strauss und Lukowsky, aber auch die schon seit langem gepflegte russische Liturgie. Das Kunstliedfreunde wurden mit Brahms oder Schubert erbaut. Wie dessen „Nächtliches Ständchen – leise, leise lasst uns singen“ im Pianissimo ausklang, das hatte Format. Die obligatorischen Volkslieder müssen sein – zum Abschied als Zugabe „Das Lieben bringt groß‘ Freud“ – auch uns war der Abend eine Freud.

[message_box type=“note“ icon=“yes“ close=“Hide“]Erschienen im Freien Worton Freies Wort 28.06.2005
Auto: Lilian Klement
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2005, Kritiken

Der Männerchor „Ars Musica“ in der Stadtkirche Giengen

Einen eindrucksvollen Gesangsabend bot am Samstagabend der thüringische Männerchor „Ars Musica“ in der Stadtkirche Giengen. Mit zupackender Frische und subtiler Klanggestaltung ging es ans Werk. Das Programm bot in der ersten Hälfte Stücke aus dem sakralen Bereich, während im zweiten Teil Bekanntes aus „weltlichem“ Musikgut geboten wurde.

Festlich begann es mit „Lobt den Herrn der Welt“ nach dem „Trumpet Voluntary“ von Henry Purcell. Warm und satt die Bässe, klar und rein die Tenöre, sauber abgestimmt und zurückhaltend in der Dynamik präsentierte sich ein geschulter Klangkörper, dessen Stärke ohne Zweifel die einfühlsame Gestaltung der Stücke war. Dirigent Hubert Voigt arbeitete behutsam und mit sparsamen Gesten, wohl wissen um das Können seiner Sänger.

Bei Michael Haydns „Hymne an Gott“ gab es kleine Unregelmäßigkeiten in den mittleren Lagen, was aber den Gesamteindruck nicht beeinträchtigte. Mit romantischem Schmelz, zart und pointiert erklang die „Motette“ von Hans Georg Nägeli. Zwei russische Stücke mit machtvollen Passagen zauberten die Suhler Künstler in den Raum, ohne allzu viel Bombastik mit „russischer Seele“ aufkommen zu lassen. Mit klar konturierter Gestaltung des vielstimmigen „Ave Maria“ von Rolf Lukowsky zeigten die Choristen ein weiteres Beispiel ihres Könnens, ebenso wie in den komplexen Figuren des „Cantate“ von Richard Strauss. Flott und beschwingt ging es mit Anton Bruckners „Sternschnuppen“ weiter. Sauber und klar kamen die Kadenzen, und wie in Franz Schuberts verklärt-beseeltem „Nächtliches Ständchen“ zeigten die sympathischen Thüringer wieder ihre Stärke in den dynamischen Abstufungen.

Der Chorhit „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ nach der Melodie von Felix Mendelssohn Bartholdy beeindruckte durch kunstvolle Ausgestaltung, ebenso wie „Der Mai ist gekommen“. Lautmalerisch und taktsicher kam Hugo Distlers „Jägerlied“. der Schulchor-Schreck“ Zierlich ist des Vogels Tritt im Schnee“ zeigte hier den filigranen Charme eines erlesenen Kunstwerks.

Ein Chorkonzert in unseren Breiten wäre unvollkommen ohne „Im schönsten Wiesengrunde“ und „Kein Feuer, keine Kohle“. Auch hier nicht die Spur tremolierender Spießigkeit. Als echte Leckerbissen gab es zwei chinesische Weisen, die sich inhaltlich kaum von deutschem Befinden unterschieden. Mondlicht, das sich im Teich spiegelt, verzauberte etwa im „Liebeslied vom Kangding“, in Originalsprache gesungen. „Jasmin“ hatte wiederum fast mediterrane Harmonien aufzuweisen. Auch ohne des Chinesischen mächtig zu sein, konnte man sich an den gekonnt gestalteten Klangbildern erfreuen. Silchers „Das Lieben bringt groß Freud“ erklang als gelungener Abschluss eines hervorragenden Konzertes und als Hommage ans Schwäbische.

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Erschienen in der Heidenheimer Zeitung/ Lokalausgabe Giengen vom 10.05.2005
Autor: Hans-Peter Leitenberger
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2005, Kritiken

„Ars Musica“ begeistert Zuhörer

40 Sänger unter Leitung ihres Dirigenten Hubert Voigt enthielt musikalische Leckerbissen aus fünf Jahrhunderten.

Im Mittelpunkt des Konzertes standen geistliche Chorwerke, beispielsweise von Henry Purcell, Thomas von Aquino, Heinrich Schütz, Jacob Handl, Johann Michael Haydn und Hans-Georg Nägeli. Den Gefallen des Publikums fanden auch Kompositionen wie „Tebe Pajom“ von Dmitri Bortjanskij, die russische Lithurgie Christu Tvojemu“ oder auch Rolf Lujowskis „Ave Maria“ aus dessen Werk „Drei geistliche Gesänge“. Im zweiten Teil des Programms erklangen Lieder von Anton Bruckner, Franz Schubert, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy, Justus W. Lyra und Hugo Distler. Deutsche Volksweisen wie „Das Heimattal“ oder „Heimliche Liebe“, aber auch in Originalsprache gesungene chinesische Volksweisen rundeten das mit viel Beifall und standing Ovations bedachte Programm wunderbar ab.

Der Chor bedankte sich dafür mit zwei Zugaben. 1972 gründete Hubert Voigt im südthüringischen Suhl in privater Initiative einen Knabenchor, der im Laufe der Jahre ein beachtliches, anerkanntes Konzertniveau erreichte. Der Klangkörper gehörte seinerzeit zu den wenigen Knabenchören der DDR, die Chorsinfonik und anspruchsvolle a-capella-Werke für Knabenchor aufführten. Zum 20. Geburtstag dieses Chores vereinten sich alle bisherigen Absolventen zu einem stimmgewaltigen, mit Begeisterung aufgenommenen Männerchor. Aus dieser Begeisterung heraus entstand die spontane Idee, diese kulturelle Gemeinschaft zu erhalten und zu pflegen. So entstand Ars Musica, ein international beachteter Männerchor, dessen Sänger zwischen 19 und 38 Jahre alt sind und der bereits zu Konzertreisen in Südafrika und in China weilte.

Die Chormitglieder von Ars Musica leben und arbeiten heute in ganz Deutschland, doch regelmäßig einmal im Monat kommen sie zurück in ihre Heimatstadt Suhl, um gemeinsam zu proben, um die Qualität des Chores zu erhalten und um weitere Konzerte vorzubereiten.

[message_box type=“note“ icon=“yes“ close=“Hide“]Erschienen im Freien Wort 21.12.2011
Rezension, Ost Thüringer Zeitung 29.06.2005
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