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Maritime UrauffĂĽhrung von Ars Musica

Der Männerchor Ars Musica wird in diesem Jahr die Warnemünder Woche mit einem Festkonzert eröffnen. Wie bereiten sich die Suhler Sangesbrüder darauf vor?

Ars Musica hat in diesem Jahr die Ehre, die Warnemünder Woche mit einem Festkonzert in der Warnemünder Kirche zu eröffnen. Aus diesem Grund wird zurzeit ein maritimes Programm einstudiert mit Liedern, in denen das Wasser eine große Rolle spielt. Dafür hat der Chorleiter Maik Gruchenberg geistliche und weltliche Gesängen aus sechs Jahrhunderten zusammengestellt.

Dieses Konzert wird am 6. Juli, 19 Uhr, in der Kirche am WarnemĂĽnder Kirchplatz stattfinden. Vielleicht sind da gerade Suhler in WarnemĂĽnde im Urlaub und gönnen sich das Programm. Hier wird unter anderem zu hören sein: das niederländische Volkslied „Hinaus auf die See“, Vineta von Franz Abt, „Wasserfahrt“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (Text: Heinrich Heine), das neuseeländisches Walfänger-Shanty „Der Wellermann“ und „Die launige Forelle“ – Variationen ĂĽber Franz Schuberts Lied.

Weiter hin sind neu im Programm: „May the Road Rise to Meet You“ – ein bekanntes irisches Volkslied sowie „Greensleeves“ – ein englisches Liebeslied.

Wer aber nicht so lange warten möchte und keinen Urlaub in der Gegend von Warnemünde gebucht hat, kann die Uraufführung einiger der Lieder bereits am 4. Mai, ab 19.30 Uhr im Gastmahl des Meeres – also in passender Kulisse für die Wasser-Lieder – im Suhler Steinweg erleben.

Eine Auswahl wird vorgestellt

„Es wird kein Konzert sein, das wir dort geben, sondern eher ein Ausschnitt, der erahnen lässt, wie das Konzert wird. Wer dabei sein möchte, sollte sich rechtzeitig Plätze in diesem Gastmahl reservieren“, sagt Thorsten Weiß von Ars Musica.

Schon in der ersten Juliwoche gehen die Sänger, die alle im Suhler Knabenchor groß geworden sind, auf eine kleine Konzertreise an die Ostsee. Auftritte gibt es am 3. Juli in der St.-Marienkirche in Barth und am 5. Juli in der Wustrower Kirche/ Fischland.

Ars Musica stimmt auf das Fest ein

Weihnachten ohne ein Konzert von Ars Musica? Das geht eigentlich gar nicht. Am 23. Dezember sind die Männer, die einst im Suhler Knabenchor groß geworden sind, wieder zu erleben.

Am Tag vor Heiligabend geben sich die Sänger des Männerchores Ars Musica wieder die Ehre. In der Kreuzkirche bringen sie ihr traditionelles Weihnachtskonzert auf die BĂĽhne. Hier werden freilich wieder Lieder zu hören sein, die das Publikum kennt und liebt. So beispielsweise „Freu dich Erd- und Sternenzelt“, „Tausend Sterne sind ein Dom“, „Leise rieselt der Schnee“ oder auch „Maria durch ein Dornwald ging“. Und es gibt einiges Neues im Programm. Zum Beispiel drei neue skandinavische Lieder von schwedischen und lettischen Komponisten. Und noch etwas Besonderes werde zu erleben sein, stellt Chorleiter Maik Gruchenberg in Aussicht.

„Wir werden die Neueinstudierung einer a cappella Motette von dem zeitgenössischen Komponisten Morten Lauridsen (USA) aufführen.“ Dieses Stück heißt „O Magnum Mysterium“ (O großes Geheimnis). Das ist ein herrlicher ein- bis zu sechsstimmig vertonter gregorianischer Weihnachtsgesang – sehr ausdrucksstark und voller schier unerschütterlicher Ruhe. Die Sänger und ihr Chorleiter freuen sich riesig auf das Konzert, auf das sie sich an ihren Probenwochenenden in der Heimat akribisch vorbereitet haben. Und das gemeinsam mit acht Neuzugängen – zumeist ebenfalls ehemalige Knabenchorsänger –, die den Chor verstärken.

Ars Musica ist allerdings nicht nur für seine Qualität bekannt, sondern auch dafür, dass der Chor ein Herz für Menschen hat, denen es nicht so gut geht. Und so wird es auch dieses Mal eine Spendenaktion geben. Und zwar für Armenien. Mit diesem Land ist Ars Musica eng verbunden – durch vorangegangene Spendenaktionen für eine Schule und durch eine Konzertreise. „Wir möchten aktuell mithelfen, die Leiden der Menschen inmitten der aktuellen Flüchtlingskatastrophe von Berg Karabach ein wenig zu lindern. Und wir unterstützen ein Projekt, mit dem Betten für die Geflüchteten vor Ort produziert werden. Es geht um rasche Hilfe für Menschen, die alles verloren haben, Heimat, Besitz, Hoffnung und Zukunft“, sagt Thorsten Weiß.

Text: Heike HĂĽchtemann/ Foto: frankfoto.de

Konzert mit neuen Stimmen und Herz

Der Männerchor Ars Musica hat Verstärkung durch acht neue Sänger bekommen und probt nun intensiv für das Weihnachtskonzert, das traditionell auch wieder mit einer Spendenaktion verbunden ist.

In der Musikschule klingt es nach Männerchor. Und weihnachtlich. So, wie seit den Sommermonaten schon, in denen solch festliche Klänge eigenartig anmuteten. Die Sänger von Ars Musica proben, so wie sie das regelmäßig einmal pro Monat in ihrer Heimat Suhl tun. Konzentriert und mit viel Freude. Jetzt geht es straff auf das Weihnachtskonzert zu, das einen Tag vor Heiligabend in der Kreuzkirche stattfindet.

Hier werden freilich wieder Lieder zu hören sein, die das Publikum kennt und liebt. Und es gibt einiges Neues im Programm. „Wir waren sonst eher etwas englischlastig. Jetzt studieren wir drei neue skandinavische Lieder von schwedischen und lettischen Komponisten ein“, verrät Chorleiter Maik Gruchenberg. Und noch etwas Besonderes werde zu erleben sein – die Aufführung der Neueinstudierung einer a cappella Motette von dem zeitgenössischen Komponisten Morten Lauridsen (USA), die „O Magnum Mysterium“ (O großes Geheimnis) heißt. Das ist ein herrlicher ein- bis zu sechsstimmig vertonter gregorianischer Weihnachtsgesang – ausdrucksstark, mit ätherischen Klängen in schier unerschütterlicher Ruhe.

Selbstredend kommen auch wieder einige Weihnachtsklassiker auf die Bühne. So beispielsweise „Freu dich Erd- und Sternenzelt“, „Tausend Sterne sind ein Dom“, „Leise rieselt der Schnee“ oder auch „Maria durch ein Dornwald ging“. Die Sänger und ihr Chorleiter freuen sich jetzt schon riesig auf das Konzert, auf das sie sich akribisch vorbereiten. Und das gemeinsam mit einigen Neuzugängen.

Den Zuwachs an insgesamt acht Sängern hat Ars Musica dem Jubiläumskonzert des Suhler Knabenchores, das im vergangenen Jahr stattfand, zu verdanken. Dieses Konzert hatte der Männerchor, der 1994 aus dem Suhler Knabenchor heraus entstanden ist, maßgeblich mitgestaltet. Und er hatte auch weitere ehemalige Knabenchorsänger aufgerufen, mitzumachen. Den entsprechenden Artikel in „Freies Wort“, der mit einem Aufruf verbunden war, sich zu melden, hätten seine Eltern mit einem dicken Ausrufezeichen versehen und ihm vorgelegt, sagt Marcel Storandt, der von 1990 bis 1999 im Knabenchor gesungen hatte. „Ich hatte später in der Augustiner Kantorei in Erfurt weitergesungen“, sagt der 39-jährige Erfurter. „Als ich diesen tollen Zusammenhalt und das unglaubliche Engagement in Ars Musica gespürt hatte, reifte die Überlegung, hier mitzumachen. Das passt wunderbar.“

Gemeinschaftssinn und Qualität

Ähnlich erging es Martin Habermann (39), der seit 1990 über zehn Jahre im Suhler Knabenchor dabei war. Erst die Ausbildung und später das Berufsleben trieben ihn beinahe durch ganz Deutschland. „Dabei ist mein Interesse an der Musik und am Singen nie verloren gegangen, aber oft passten die Probenzeiten nicht mit meinem Beruf zusammen. Aber einmal im Monat ein Probenwochenende in der Heimat – das funktioniert.“ Auch René Bierende ist neu bei Ars Musica. Bei ihm war es ebenfalls die Mutter, die ihm den Zeitungsartikel über das Jubiläumskonzert des Knabenchores und die Suche nach ehemaligen Sängern vor die Nase gehalten hatte. „Ich war total überrascht von dem Konzert. Ich hatte zwar nicht mitgesungen, aber zugehört. Und das mit so viel Gänsehaut vor lauter Emotionen, dass ich mit meiner Frau entschieden hatte, dass ich mitmache bei Ars Musica.“ Auch ihn hatte dieser tolle Gemeinschaftssinn im Chor überzeugt. „Als wir im Chorlager waren – das war wie früher, so mit Jugendherberge und dem Gefühl, als würden keine Jahrzehnte zwischen damals und heute liegen.“ Argumente auch für ihn waren zudem der Anspruch sowie die Qualität des Chores. Und Maik Gruchenberg gibt gerne ein Lob zurück. „Bei unseren neuen Sängern war die gute Stimme sehr schnell wieder da – fast so als hätte es keine mitunter recht lange Sing-Pause gegeben.“

Da hat der Chorleiter also eine gute Basis fĂĽr das Weihnachtskonzert, das fĂĽr seine Qualität weithin bekannt ist. Und auch dafĂĽr, dass, der Chor seinen Auftritt im Advent mit einer Spendenaktion fĂĽr einen sozialen Zweck verbindet. Auch dieses Mal sollen die Spenden, die bei dem Konzert gesammelt werden, nach Armenien. In das Land also, mit dem Ars Musica seit seiner Konzertreise 2021 eng verbunden ist. „Wir möchten mithelfen, die Leiden der Menschen inmitten der aktuellen FlĂĽchtlingskatastrophe von Berg Karabach ein wenig zu lindern. Und wir unterstĂĽtzen ein Projekt, mit dem Betten fĂĽr die GeflĂĽchteten vor Ort produziert werden. Es geht um rasche Hilfe fĂĽr Menschen, die alles verloren haben, Heimat, Besitz, Hoffnung und Zukunft“, sagt Thorsten WeiĂź.

Text: Heike HĂĽchtemann/ Foto: frankfoto.de

Schöner die Stimmen nie klingen

Vor 50 Jahren haben 53 Knaben unter Leitung von Hubert Voigt zum ersten Mal geprobt. Jetzt steht der nur noch 17-köpfige Knabenchor mit Männern auf der Bühne, die ihre Karriere in dem Klangkörper hinter sich und noch immer Freude am Singen haben.

Schöner die Stimmen nie klingen … Nie schöner als in diesem Zusammenspiel von gestandenen Männern, Kindern und Jugendlichen, die nicht nur die Freude am gemeinsamen Gesang vereint, sondern der Suhler Knabenchor. Der feiert am Samstag seinen 50. Geburtstag. Und wie! Sie alle bringen auf die BĂĽhne der bis unters Dach voll besetzten Hauptkirche, was wohl kaum eine andere Stadt aufzuweisen hat – einen etwa 50 Stimmen starken Männerchor aus Ars Musica und anderen ehemaligen Sängerknaben, der den Knabenchor in seine Mitte nimmt. Schöner hätte das Symbol dafĂĽr, dass die Mitgliedschaft im Knabenchor nicht irgendwas ist, sondern etwas fĂĽr das ganze Leben, nicht inszeniert werden können. Das Konzert verbindet die Freude von heute mit den Erinnerungen von gestern. Und es zeigt, welche Gemeinschaft aus dem Knabenchor heraus gewachsen ist.

Spannender Musik-Bogen

Aus dem Knabenchor, für den jetzt Max Rowek Aufbauarbeit leistet und vor allem Nachwuchsarbeit. Der Auftritt der Knaben überrascht. Mit Können. Anspruch. Mit Hingabe. Bei dem Magnificat quarti toni mit Cellosoloeinlagesätzen zum Beispiel, das einen musikalischen Bogen über einen Zeitraum von etwa 475 Jahren spannt. Maik Gruchenberg, der Leiter des Männerchors Ars Musica, stimmt Antiphone an, die an schlichte Psalmengesänge erinnern, der Knabenchor löst ihn ab und Karima Albrecht am Cello hat ihren Einsatz. Sie lässt Improvisationen hören, selten gehörte Töne, die mitunter sphärisch klingen, kaum noch einem Cello zuzuordnen sind und sie liefert einen modernen Kontrast zu der sehr alten Musik. Für den einen mag das spannend sein, für den anderen Geschmackssache. Interessant aber ist das allemal. Freilich singt der Knabenchor auch traditionelle, wunderbar arrangierte Weihnachtslieder wie „Sind die Lichter angezündet“ oder „Leise rieselt der Schnee“. Und die jungen Sänger ernten Beifall über Beifall für ihren Auftritt, mit dem sie sich und ihren Chorleiter Max Rowek für all die Probenarbeit belohnen.

Kreiskantor Philipp Christ spielt die wunderbare Fuga Sopra il Magnificat auf der Orgel und dann gehört die BĂĽhne dem Männerchor Ars Musica. Den Männern also, die vor Jahrzehnten im Suhler Knabenchor groĂź geworden sind und das Singen nicht sein lassen konnten. Zum 20. Geburtstag des Knabenchores, haben sie sich auf Bitten von Hubert Voigt noch einmal zusammengefunden und waren erstaunt, dass ihre Stimmen noch immer eine gute Qualität haben. So beschlossen sie, als Männerchor Ars Musica weiter zu singen. Das machen sie nun schon seit 30 Jahren, begeistern bei Konzerten, fĂĽllen Kirchen und Hallen, gehen auf Konzertreisen ins Ausland und setzen immer wieder soziale Projekte um. Nun singen sie unter anderem „O Heiland reiĂź die Himmel auf“ und den Klassiker „O Tannenbaum“. Und das mit herrlich modernen Zitaten, ohne den klassischen Bezug zu verlieren.

Emotionen mit Botschaft

Schließlich steht sich Ars Musica etwa 20 anderen ehemaligen Sängerknaben gegenüber, die eigens für das Geburtstagskonzert geprobt haben und in ihre Heimatstadt gereist sind. Maik Gruchenberg leitet beide Chöre und führt sie zusammen. Nein, auch diese Ehemaligen haben nichts verlernt, auch wenn mancher Stimme vielleicht ein bisschen Training fehlt. Zusammen bringen sie Lieder wie „Süßer die Glocken nicht klingen“ und „Tochter Zion, freue dich!“ zu den Ohren des Publikums, das begeistert ist.

Zu toppen ist das nur noch durch den vorletzten Programmpunkt. Durch den gemeinsamen Gesang von Ars Musica, Ehemaligen und dem Knabenchor, die „Drei Könige wandern aus Morgenland“ interpretieren. Dabei halten sich die Männerstimmen so dezent im Hintergrund, dass die Stimmen der mutigen Knaben regelrecht leuchten können. Was für künstlerische, was für emotionale Momente! So manchem im Publikum stehen die Tränen in den Augen. Es ist ein Genuss. Es ist eine Botschaft. Der Knabenchor ist im Herzen der Suhler zu Hause.

Text: Heike HĂĽchtemann/ Fotos: frankphoto.de

Ars Musica: 4750 Euro fĂĽr Armenien

Ende vergangenen Jahres konnten die Sänger des Männerchores Ars Musica 4750 Euro sammeln, um in Armenien ein weiteres Hilfsprojekt umsetzen zu können.

Ars Musica während des Weihnachtskonzertes in der Suhler Kreuzkirche. Foto: frankphoto.de

Suhl – Mit ihren Konzerten sowie mit dem Preisgeld, das die Ehrenamtsstiftung und das MDR fĂĽr die Aktion ThĂĽringer des Monats beziehungsweise ThĂĽringer des Jahres ausgelobt hatte, konnte der ThĂĽringer Männerchor Ars Musica 4750 Euro sammeln. Wie Thorsten WeiĂź, der Vorstandsvorsitzende des Ars Musica Vereins, mitteilt, seien allein bei dem Konzert, das die Männer am vierten Advent in der Suhler Kreuzkirche gegeben hatten, 1750 Euro gesammelt worden, die das Publikum gespendet habe. Hier muss erwähnt werden, dass lediglich 350 Zuhörer zugelassen werden konnten, während es bei den Konzerten in den Vorjahren immer um die 1000 waren.

Beim Weihnachtskonzert in Erfurt sind noch einmal 1000 hinzugekommen. Und dafür dass Thorsten Weiß zum Thüringer des Monats Dezember gewählt wurde, gab es 500 Euro. Weitere 1500 Euro kamen hinzu, weil es Thorsten Weiß geschafft hatte, sich bei der Wahl des Thüringers des Jahres auf dem zweiten Rang zu platzieren. Dass er das Preisgeld zur Verfügung stellt, damit demnächst ein Schulgebäude in Krashen (Armenien) saniert werden kann, versteht sich für ihn von selbst. Den den Chor – die Männer haben alle schon im Suhler Knabenchor zusammen gesungen – verbindet vieles mit Armenien. Sie hatten schon 1988, als in dem Land ein Erdbeben viel Verwüstung und menschliches Leid anrichtete, ein Solidaritätskonzert gegeben. 2018 gab es erneut ein Konzert und eine Spendensammlung für Armenien. Für den Erlös ist unter anderem eine Schule in Litschk auf Vordermann gebracht worden. Im vergangenen Jahr hatten die Sänger eine zweiwöchige Konzertreise durch das Land unternommen, neue Freundschaften geschlossen sowie neue Ideen für weitere Hilfsprojekte gesammelt.

von Heike HĂĽchtemann

Ars Musica to Perform in Armenia

Photo: private

BERLIN — In 1988, after massive earthquakes struck Armenia, leaving behind a trail of death, injuries, crumbled buildings and shattered lives. “That December,” Ambassador Ashot Smbatyan would later recall, “many came to our aid, from all over the world. But the help that came from the Suhl concert moved me in a special way.”

The Armenian diplomat in Berlin was referring, 30 years later, to a concert of the Boys Choir from the Thuringian city of Suhl. German television had broadcast the news of the horrendous earthquake, with dramatic footage of the devastation it had caused. Then-choir director Hubert Voigt, on learning of the natural catastrophe, had gone to Pastor Hans Michael and asked if he could organize a benefit concert on short notice. At the time, in East Germany before reunification, it was forbidden to hold concerts in the Hauptkirche St. Marien, the main church in the city. Nonetheless, the pastor spoke to Bishop Christoph Demke in Magdeburg, who relayed the request to the State Secretary for Church Affairs in Berlin, and eventually permission was granted. Invitations went out, posters (made by the pastor and his wife) appeared in the city, and the event took place just ten days after the earthquake. On December 17, 1988 a thousand people (more than the pews could accommodate) gathered for a concert where the Suhl Boys’ Choir, as well as the Suhl Horn Quartet, presented a program of Christmas music. Between tickets and donations, the concert raised the remarkable sum of twelve thousand marks. The funds were immediately transferred the following Monday to a solidarity committee bank account, earmarked “Caucasus” for immediate relief. Voigt did not emerge from the initiative unscathed; he faced disciplinary measures, and no further concerts were allowed. It was only after the fall of the Berlin Wall, just one year later, that the churches opened up officially for music, and the boys’ choir could sing freely, there and elsewhere.

Maik Gruchenberg

Three decades later in 2018, the Ars Musica choir performed an Advent concert in the Suhl Kreuzkirche under the direction of Maik Gruchenberg. Ars Musica was officially founded in 1994, its original members were men who grew up in the Suhl boys’ choir, and it expanded to 60 singers, all with musical experience as youngsters. It was on this occasion on December 23, 2018 that Ambassador Smbatyan, one among 1000 guests, made his remarks. He expressed his special appreciation of the Armenian pieces that the choir included in its program. “In my entire diplomatic career, I have never experienced a choir singing Christmas music from my homeland,” he said, adding praise for the singers’ excellent Armenian pronunciation. The 4800 Euro raised at this concert, enhanced by the choir members to 5300 Euro, arrived soon thereafter in Litsck, where the secondary school was in urgent need of renovation. The H. Tumanyan middle school, built back in 1918, provides education for a thousand children from the Gegharkunik region, including German language courses. Thorsten Weiss, chairman of Ars Musica, delivered the funds personally in April 2019, and soon thereafter the auditorium had freshly painted walls, a parquet floor, a fully renovated stage and modern seats for future audiences.

Now, Ars Musica is planning another concert tour in Armenia. As chairman of the Thuringian men’s choir and Rotarian from Erfurt, Weiss is organizing the initiative in cooperation with the German Embassy in Yerevan and Ambassador Smbatyan in Berlin. Alexan Ter-Minasyan, who is Honorary German Consul in Gyumri and very active in the cultural life of the region, is actively supporting the effort.

To launch the tour, Ars Musica will perform on July 18 in the German city of Halle, which has a partnership with Gyumri. Gyumri will host a concert on August 22, and diplomats as well as local political leaders plan to attend both events. Other concerts will take place at the small monastery in Tatev, on August 17, and two days later in Garni and the Geghard monastery. They will perform in Yerevan on August 20 and 28, the latter concert in the Komitas Museum. On August 21, they will sing in Echmiadzin, on the occasion of the 70th birthday of Catholicos of All Armenians Karekin II Nersissian. And on August 27, they will be in Litschk, to inaugurate the newly renovated auditorium at the Tumanyan school.

Ars Musica mit Proben, Konzerten und Touren

Zu einem Probenlager haben sich kürzlich die Sänger des Männerchores Ars Musica in Naumburg getroffen. Eigentlich hätten sie zu dieser Zeit auf Konzertreise in Armenien sein wollen.

Neben Proben und Konzerten im Naumburger Dom (Foto rechts) standen auch andere Unternehmungen wie eine Bootstour auf dem Programm des Probenlagers.

Suhl – Bei ihrem Weihnachtskonzert vor zwei Jahren hatten die Sänger von Ars Musica, die allesamt dem Suhler Knabenchor entwachsen sind, Spenden fĂĽr eine Schule in Litschk (Armenien) gesammelt. Die wurde längst ĂĽberbracht und genutzt, um die Schule, in der ĂĽber 1000 Kinder unterrichtet werden, auf Vordermann zu bringen. Ein ganz groĂźer Wunsch neben vielen anderen: Die Aula soll wieder nutzbar werden – fĂĽr Veranstaltungen beispielsweise. Das alles ist inzwischen gelungen.

Grund genug fĂĽr Ars Musica, die Einladung anzunehmen und zu einer Konzertreise Richtung Armeinien aufzubrechen. Aber auch aus diesen Vorhaben wurde nichts – Corona hat einmal mehr einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Blieb den Sängern, fĂĽr ein verlängertes Wochenende ein Probenlager in Naumburg durchzufĂĽhren. DafĂĽr hatten sie sich in eine Jugendherberge eingemietet, in der auch der MDR-Kinderchor probt.

Während des Wochenendes standen naturgemäß gemeinsame Proben und auch Konzerte der Männer, die das Leben in alle Ecken Deutschlands und über die Ländergrenzen hinaus verschlagen hat, auf dem Programm.

Am 4. Advent in Suhl

So hatten die Männer drei Konzerte unter Leitung von Maik Gruchenberg im ehrwĂĽrdigen Naumburger Dom absolviert. Hier standen unter anderem Lieder von Janczak, Mendelssohn, Beethoven und andere auf dem Programm. Aber auch Volkslieder wie „Muss i denn“ oder „Der frohe Wandersmann “ waren zu hören. Doch nicht nur das Singen prägte die Tage im Probenlager. Daneben haben sich die 26 Männer auch die einstige Zisterzienserabtei Pforta angeschaut, von den hiesigen Weinen probiert und auch eine Bootstour unternommen. So alles wie geplant läuft, sind die Sänger in ihrer Heimat Suhl auch in diesem Jahr traditionsgemäß am vierten Advent in der Kreuzkirche zu erleben.

Der Thüringer Männerchor Ars Musica wurde 1994 von ehemaligen Sängern des Knabenchors der Suhler Philharmonie gegründet und hat sich seitdem zu einem eigenständigen Klangkörper mit überregionaler Bedeutung und internationaler Konzerterfahrung entwickelt. ike

Das Phänomen Ars Musica

Der Thüringer Männerchor Ars Musica ist ein Phänomen. Er vereinigt Sänger, die im Suhler Knabenchor ihre Gesangskarriere begonnen haben und heute noch eine eingeschworene Gemeinschaft sind.

von Heike HĂĽchtemann
Ars Musica steht für Qualität. Und für Beständigkeit. Die Wurzeln des Chores reichen bis in das Jahr 1972 zurück. Bis in das Jahr also, in dem Hubert Voigt den Suhler Knabenchor gegründet hat. Als Knaben haben viele der Männer ihre Gesangskarriere begonnen, die heute noch ihrer Leidenschaft frönen. Und ihre Gemeinschaft pflegen, in der viele Freundschaften gewachsen sind. Einmal im Monat gibt es ein Probenwochenende in Suhl, was insofern bemerkenswert ist, als dass die wenigsten der Sänger noch in Suhl leben. Manche reisen sogar aus Bern und Lissabon an, andere aus den verschiedensten Ecken Deutschlands. Das unterstreicht die Liebe zum Gesang und die Ernsthaftigkeit, mit der die etwa 30 Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren ihr wunderbares Hobby betreiben.

Die Weihnachtskonzerte von Ars Musica am vierten Advent in der Suhler Kreuzkirche haben seit 20 Jahren Tradition. Ebenso wie das soziale Engagement der Sänger, die jährlich einen Teil des Erlöses sowie gesammelte Spenden einem sozialen Zweck zukommen lassen. Archivfoto: frankphoto.de

Der Chor, der seit 2018 unter der kĂĽnstlerischen Leitung von Maik Gruchenberg steht, hat sich der Pflege des traditionellen Männerchorgesangs ebenso verschrieben der Darbietung zeitgenössischer Werke aus der anspruchsvollen Chorliteratur. Höhepunkte der Chorgeschichte von Ars Musica waren Konzertreisen nach China, SĂĽdafrika, Chile, Japan, Portugal, Rumänien sowie die Teilnahme an internationalen Chorwettbewerben in Kaluga (Russland), Prag und Wernigerode, wo Ars Musica in der Kategorie „Anspruchsvoller Männerchorgesang“ das Goldene Diplom erhielt.

Stimmen voller Glanz, der frei wirkende Fluss der Tempi, schier schwebende, glasklare Töne, lupenreine Intonation – diese Worte finden Kritiker der Konzerte von Ars Musica nur zu gern.

Schöne Tradition ist, dass die Sänger in der Stadt Suhl, in der sie groß geworden sind, immer am vierten Advent ein Weihnachtskonzert in der Kreuzkirche geben. Seit mehr als 20 Jahren können sich die Suhler und ihre Gäste darauf verlassen. Und sie wissen diese Konzerte sehr zu schätzen. Meist füllen mehr als 1000 Besucher das Gotteshaus. Tradition ist auch, dass ein Teil des Erlöses aus diesen Konzerten, sowie die unter den Besuchern gesammelten Spenden, einem sozialen Projekt zugute kommen. Am vierten Advent 2018 kamen so 5300 Euro zusammen, die für die Sanierung einer Schule in einem kleinen armenischen Dorf gespendet werden. So versteht es Ars Musica immer wieder dem Weihnachtsfest ein helles Licht aus wunderbarem Gesang und Mitmenschlichkeit aufzusetzen. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Sänger nach Armenien reisen und ein Konzert geben.

FĂĽr das SĂĽdthĂĽringer Chorfestival studieren die Männer „Wer hat dich du schöner Wald“ von Felix Mendelssohn Bartholdy ein sowie „Veronika, der Lenz ist da“ ein. Letzteres gilt als einer der bekanntesten Schlager im Repertoire der Comedian Harmonists.

Ars Musica ist nicht nur zum 2 SĂĽdthĂĽringer Chorfestival am 11. Mai, ab 17 Uhr im CCS zu erleben, sondern auch danach – am 16. Juni um 16 Uhr in Themar in der Bartholomäuskirche.

Chorkonzert in der Kirche – Einst verboten, nun schöne Tradition

Die Konzerte des Männerchores Ars Musica gehören in Suhl zur Vorweihnachtszeit wie der Weihnachtsbaum zum Fest. In diesem Jahr gibt es mit dem Konzert einen Blick 30 Jahre zurück.

Von Heike HĂĽchtemann
Suhl – Der Thüringer Männerchor Ars Musica ist mit seinem Konzert nicht wegzudenken aus der vorweihnachtlichen Zeit, in die so ganz allmählich Besinnung Einzug hält. Wenn sich am 23. Dezember, also am vierten Advent die Suhler und ihre Gäste in der Kreuzkirche versammeln, um sich von Ars Musica unter Leitung von Maik Gruchenberg auf Heiligabend einstimmen zu lassen, wird es nicht nur musikalische Genüsse geben. Sondern auch eine Erinnerung. Und zwar an das Konzert vor 30 Jahren. 1988 flimmerten erschütternde Bilder vom Erdbeben in Armenien über die Bildschirme der Republik. Getrieben von dem Wunsch zu helfen, organisierten der ehemalige Chorleiter des Suhler Knabenchores Hubert Voigt und das Pfarrerehepaar Michael ein Solidaritätskonzert in der Marienkirche.
Ohne große Werbung kamen etwa 1000 Besucher in die Kirche und spendeten 12 000 Mark für die Menschen in Armenien. Auf diese Geschichte ist Anke Riese bei ihren Recherchen über den Suhler Knabenchor gestoßen. Einige der Sänger von damals, die heute zum Thüringer Männerchor Ars Musica gehören, erinnern sich heute noch daran, bei anderen ist die Erinnerung verblasst. Die soll nun wieder aufgefrischt werden, zumal sie mehr als ein Stück Chorgeschichte zu erzählen vermögen. Die mehr als 100 Jungen vom Knabenchor der Suhler Philharmonie waren wieder fast jedes Adventswochenende unterwegs. In jenen Dezembertagen vor 30 Jahren haben sich Chorleiter und Pfarrer etwas getraut, was bis dato unmöglich schien. Sie wollten helfen und Spenden sammeln für das gebeutelte Armenien. Und zwar mit einem Konzert in der Hauptkirche. Auf die Konzertankündigung eagieren als erstes die Bezirksstellen der SED. Sie verbieten Hubert Voigt mit dem Knabenchor, in der Kirche zu singen. Über Bischof Christoph Demke in Magdeburg, der in Berlin bei Kurt Löffler, Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR, intervenierte, gelang es, beim Rat des Bezirkes Suhl doch noch die Erlaubnis für das Konzert zu erwirken. Die Vorbereitungszeit war denkbar knapp. Mehr als drei Tage blieben nicht für die Werbung sowie für den Verkauf der Eintrittskarten. Auf die Suhler war Verlass. Es kamen so viele, dass die Kirchenbänke nicht ausreichten. So voll war die Kirche viele Jahre nicht gewesen. Das Gotteshaus war geschmückt und beheizt und es verbreitete sich eine ganz besondere Stimmung.

Mit ihrem Konzert am 17. Juni dieses Jahres haben die Sänger von Ars musica hören lassen, dass sie wieder da sind und auch in der Auftrittspause nichts an
Qualität eingebüßt haben. Archivfoto: frankphoto.de

Verbot hielt nur ein Jahr
Der Knabenchor sang unter anderem Bachs „O Jesulein zart“, „Es ist ein Ros entsprungen“ oder auch „Tausend Sterne sind ein Dom“. Mit dabei war das Suhler Hornquartett, das auch weihnachtliche Weisen spielte. Gemeinsam sangen Chor und Publikum „Guten Abend, schön Abend“ und „Oh Tannenbaum.“ Für Hubert Voigt blieb das Konzert nicht ohne Folgen. Er musste sich disziplinarisch verantworten. Weitere Kirchenkonzert werden ihm strikt verboten. „Dass dieses Verbot ein Verfallsdatum hat, wissen die, die es Anfang 1989 aussprechen, noch nicht. Fast genau ein Jahr später, am 16. Dezember 1989, begeisterte der Suhler Knabenchor das Publikum in der Marienkirche Würzburg und trat am 21. Dezember mit seinem Weihnachtsprogramm in der Zellaer Kirche St. Blasii auf“, heißt es in dem Text, den Anke Riese für das diesjährige Programmheft geschrieben hat. Inzwischen haben Konzerte sowohl des Suhler Knabenchores als auch
des Männerchores Ars Musica eine fast 30-jährige Tradition. Tradition hat auch, dass sich die Sänger, die dem Knabenchor längst entwachsen sind und ihre gut gewachsene Gemeinschaft weiter im Männerchor Ars Musica pflegen, soziale Projekte wie beispielsweise die Suhler Kindertafel oder eine Armenschule in Santiago de Chile unterstützen.
Vor dem Hindergrund des Solidaritätskonzertes von vor 30 Jahren werden in diesem Jahr Spendengelder gesammelt, die wieder nach Armenien gehen sollen. Und zwar in das kleine und sehr abgelegene Dorf Litschk, das dringend Geld braucht, um seine Schule zu renovieren und auch die Aula wieder nutzbar zu machen. Vorher aber singen die Männer mit den schönen Stimmen Weihnachtslieder aus alter und jüngerer Zeit. Dazu gibt es Musik, für die Philipp Christ an der Eilert-Köhler-Orgel sorgt.

Berichte

Gruchenberg: „Das ist etwas, das zu einem kommt, wenn’s sein soll“

Den Prince of Denmark’s March zum Auftakt an der Orgel zu geben – ein geschickter Zug des Maik Gruchenberg. Passend für das Konzert des Männerchores Ars Musica, auf das das Publikum geradezu gewartet zu haben scheint.

Von Heike HĂĽchtemann
Suhl – Festlich und voller Freude nimmt das Konzert von Ars Musica Fahrt auf. Maik Gruchenberg spielt den Prince of Denmark’s March von Jeremiah Clarke (1674 – 1707) an der Wagner-Orgel in der Hauptkirche. An der Orgel also, an der er, der in Suhl aufwuchs, seine ersten Musizier-Versuche unter Anleitung von Elisabeth Schubert unternommen hat. Jetzt ist er (Bariton) Mitglied im Opernchor Halle, tritt solistisch auf, gibt Orgelkonzerte und leitet die Hallesche Kantorei. Und seit Anfang dieses Jahres auch den Männerchor Ars Musica. Zum GlĂĽck. Das hat sicher mancher im groĂźen Publikum am Sonntag gedacht. Denn nachdem Hubert Voigt, der den Suhler Knabenchor aus der Taufe hob und dann auch die Männer unter seine Fittiche nahm die Leitung von Ars Musica abgeben musste, hing der Chor, dessen Sänger allesamt dem Suhler Knabenchor entwachsen sind, in der Luft.Das schon selbstverständliche Weihnachtskonzert fiel aus. Aber die Sänger sind sich und ihrer Gemeinschaft auch ĂĽber die Durststrecke hinaus treu geblieben. Und sie wurden dafĂĽr mit einem neuen Leiter belohnt. Mit Maik Gruchenberg.

Der Männerchor Ars Musica gab am Sonntag ein begeisterndes Konzert in der sehr gut besuchten Suhler Hauptkirche. Foto: M. Bauroth

Musikalischer Scherz
Auch das Publikum ist treu. Und zwar „ihren“ Sängern, die ihm dafĂĽr einen Zwischenapplaus spendieren. Eine schöne Geste, die sich stimmig einfĂĽgt in das Programm, das einiges an Bekanntem im ĂĽberarbeiteten Gewand bereithält und auch Neues. „Hebe deine Augen auf“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 -1847) beispielsweise. Oder „Trösterin Musik“ aus der Feder von Anton Bruckner (1824 – 1896), mit dem die Männer auf feinste Weise zum beinahe atemlosen Zuhören zwingen. FĂĽr Entspannung sorgt Gruchenberg mit einem musikalischen Scherz von Gottfried Fischer (1924 – 2009) an der Orgel, an der er sechs Variationen von „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ Ă  la Wolfgang Amadeus Mozart spielt.
Und wieder nehmen die Männer Aufstellung und lassen solch bekannte Weisen wie „Der Lindenbaum“ von Franz Schubert oder „Das Heimattal“ von Fritz Stein mit ihren brillanten Stimmen erklingen, bevor sie die „Brüderschaft“ von Simon Breu vortragen. Das Lied also, das viele vielleicht unter dem Titel „Im Krug zum grünen Kranze“ kennen. Den haben die Sänger zum Besten gegeben, als sie während eines Probenwochenendes
in Halle in ein Gasthaus einzogen, das genau diesen Namen trägt. Und was machen die Männer? Sie singen los. Zur Freude des Wirtes, der anderen Gäste und zu ihrer eigenen. So sind sie eben. Sie leben ihr Hobby, ihre Gemeinschaft und pflegen beides mit gebotener Behutsamkeit und mit Engagement, das spürbar wird. Auch beim Singen des norwegischen Tanzes „Halling“ von Edvard Grieg, dessen Text aus solchen Wortern besteht wie
Schrumm und Heisa dudel deia. Wie herrlich ein quasi Nicht-Text klingen kann, das lässt Ars Musica hören.
Und das in einer ebensolchen stimmlichen Qualität wie „Kyrie“ „De Profundis“ und „Sanctus“ des zeitgenössischen polnischen Komponisten Piotr Janczak. Dazwischen setzt Gruchenberg Orgelstücke von Grieg und Boöllmann, mit denen er die Seele berührt. Was Wunder, dass das Publikum begeistert ist, Zugabe um Zugabe fordert, die Ars Musica gerne gibt unter anderem mit „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus“ und „Veronika, der Lenz ist da“.

Schwer vorstellbar, dass der Nachklang dieses wunderbaren Konzertes kurz nach dessen Ende im grölenden Getaumel von Fußball-Deutschland untergehen soll. Es gibt nichts zu grölen, sodass dem Nachklang eine
Chance fürs Überleben bleibt …Ars Musica ist wieder da. Das und den guten Faden, den die Sänger mit ihrem neuen Leiter spinnen, honoriert das Publikum mit tosenden Applaus. Maik Gruchenberg, der ob der Anstrengungen beim Dirigieren, Musizieren und Treppensteigen zwischen Chorraum und der Orgel hoch über ihm ins Schwitzen kommt, ist dankbar für diesen Erfolg. „Mir ist heute bewusst geworden, dass man sich für eine Chorleiterstelle für ein Ensemble wie Ars Musica eigentlich gar nicht bewerben kann. So etwas wie die Gemeinschaft dieser tollen Männer kommt zu einem, wenn es sein soll“, sagt er. Es soll sein – ganz offensichtlich.