Kurz vor Heiligabend hat der Männerchor Ars Musica zum Weihnachtskonzert eingeladen und etwa 1000 Menschen erlebten ein wundervolles Konzert und beteiligten sich an einer Spendenaktion für Armenien.

Es ist ein besinnliches und eher nachdenkliches Konzert, das die mehr als 30 Sänger des Thüringer Männerchores am Samstag vor Heiligabend auf die Bühne bringen. Es ist ein Konzert, das zu der Zeit passt, in der längst nicht in jedem Land in Frieden Weihnachten gefeiert werden kann. Es ist ein Konzert, das einstimmt auf die Weihnachtsfeiertage. Und das mit Klassikern aus dem Repertoire von Ars Musica wie beispielsweise „Tausend Sterne sind ein Dom“, mit dem Südtiroler Andachtsjodler „Im Wald“ oder mit „Leise rieselt der Schnee“, die das Publikum liebt und immer wieder hören will, genauso überzeugt wie mit neuen Liedern. Aus dem skandinavischen Raum, beispielsweise aus Schweden erklangen „När det lider mot jul“ (Es ist Weihnachtszeit) und „Jul, jul, strålande jul“ (Weihnachten, strahlendes Fest). Diese Lieder sangen die Männer sowohl auf Deutsch als auch auf Schwedisch.
Einer der Höhepunkte war zweifellos die Neueinstudierung der A-cappella-Motette von dem zeitgenössischen Komponisten Morten Lauridsen (USA) „O Magnum Mysterium“ (O großes Geheimnis), das so viel Gefühl vermittelt und so viel Ruhe, dass es schwer war, sich mit dem Applaus zurückzuhalten, den die Sänger gern gebündelt nach dem ersten Teil und zum Finale haben wollten, um die Stimmung nicht zu unterbrechen. Eine Stimmung, die ihren Weg scheinbar mühelos zu den etwa 1000 Zuhörern findet, die das Gotteshaus bis auf die letzte Empore füllten. Sie erlebten ein Konzert, das mit gut geschulten Stimmen erneut für Staunen sorgte. Und für Gänsehautmomente.

Der Chor, der sich einmal im Monat zu Proben in Suhl, also in der Heimatstadt der Sänger trifft, die alle einst im Knabenchor groß geworden sind, hat unter Leitung von Maik Gruchenberg Unglaubliches geleistet – mit viel Konzentration, mit Können und Gefühl. Der Gesang und das Spiel an der Eilert-Köhler-Orgel, das Kreiskantor Philipp Christ mit Werken von Dietrich Buxtehunde sowie mit der Choralkantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Johann Sebastian Bach sowie von Samuel Scheidt (aus dem Görlitzer Tabulatorenbuch 1650) besorgte, ergab eine ganz besondere Mixtur an Stimmung, die feiner nicht hätte sein können für das Weihnachtsfest. Doch nicht nur Gesang und Musik wärmten Herzen und Gemüt, sondern auch der Fakt, dass die Männer auch in diesem Jahr ein besonderes Projekt unterstützen.

5000 Euro für Armenien
Es geht um jene Menschen aus Armenien, die alles verloren haben und aus Bergkarabach fliehen mussten. Für sie dauerhaft ein Bett zur Verfügung stellen zu können, dazu soll die Spende, die mit dem Konzert eingespielt und von den Besuchern zusammengetragen wurde, dienen. Die Kollekte nach dem Konzert hat 2440 Euro gebracht. „Nach unseren beiden Konzerten in Erfurt und Suhl werden wir über 5000 Euro nach Armenien spenden. Damit können rund 50 neue Betten mit Matratzen für einen Neuanfang der geflüchteten Armenier zur Verfügung gestellt werden“, sagt Thorsten Weiß, Vorsitzender des Vereins Ars Musica. Der Botschafter der Republik Armenien, Viktor Yengibaryan, hatte zu dem Konzert ein Grußwort geschickt, in dem er Ars Musica für die Unterstützung dankt und betont, dass trotz der humanitären Katastrophe in Berg-Karabach Armenien weiterhin entschlossen sei, eine neue Ära des Friedens im Südkaukasus einzuleiten.
Mit der Zugabe „Stille Nacht“ und dem stimmungsvollen Rausschmeißer „We wish you a merry Christmas“ entließ Ars Musica sein Publikum in den verregneten Abend. Und in das Weihnachtsfest.

Text: Heike Hüchtemann/ Photos: frankfoto.de