Am vergangenen Wochenende stand fĂŒr „Ars Musica“ das weitere Kennenlernen der armenischen Kultur auf dem Programm. Es begann mit einem Besuch des Matenadaran, des Zentralarchivs fĂŒr alte armenische Handschriften. Dieses Museum und Forschungsinstitut beherbergt die weltweit gröĂte derartige Sammlung und ist – unabhĂ€ngig von der geografischen Verbreitung – sinnstiftend fĂŒr die armenische IdentitĂ€t.
Am Nachmittag ging es weiter mit der Besichtigung des Komitas-Museums, das dem bedeutenden armenischen Komponisten gewidmet ist. „Ars Musica“ hat drei StĂŒcke von Komitas Vardapet, der auch mehrere Jahre in Deutschland verbrachte, im aktuellen Programm. Seine GrabstĂ€tte befindet sich auf dem benachbarten Pantheon, in dem auch andere bekannte KĂŒnstlerpersönlichkeiten aus Armenien z. B. Aram Chatschaturjan begraben sind.
Nach einer FĂŒhrung konnte der Chor im Konzertsaal des Museums seine Interpretation dieser und anderer Werke einem breiten Publikum als Teil des Komitas-Festivals darbieten.

Auf ihrer nĂ€chsten Station in Gyumri, der ehemaligen Hauptstadt, konnten die SĂ€nger einer Bitte des dortigen Musikkonservatoriums persönlich entgegenkommen und eine Konzertharfe als Instrumentenspende ĂŒbergeben. Dies fand im Rahmen eines musikalischen Abends in der sog. „Black Fortress“ (Schwarze Festung) statt, an der neben dem stellvertretenden BĂŒrgermeister auch der deutsche Botschafter in Armenien Dr. Michael Banzhaf teilnahm.
Die Veranstaltung und der angenehme Aufenthalt wurden groĂzĂŒgig vom dortigen Honorarkonsul Alexan Ter-Minasyan unterstĂŒtzt und wĂ€re ohne die finanziellen und logistischen Hilfen der Rotary-Clubs in Halle/Saale und in Gyumri, den Einnahmen aus dem „Ars Musica“ Spendenkonzert im Dom zu Halle am 18. Juli 2021 sowie der signifikanten Zuwendung der Mirak-WeiĂbach-Stiftung nicht möglich gewesen.
Der Chor setzte gestern seine Reise fort und hielt in Spitak, einer Region, die besonders stark vom Erdbeben 1988 betroffen war. Die sog. Blechkirche steht auf dem höchsten Punkt des Friedhofs, der einen mit der Vielzahl an GrÀbern, die auf den Tag des Erdbebens datieren, betroffen macht.

Derzeit verbringt „Ars Musica“ einige Tage am Sewansee, um zu entspannen und sich auf die nĂ€chsten Auftritte vorzubereiten. In Gavar fand zudem ein Konzert statt, das vor allem von örtlichen LehrkrĂ€ften und anderen Deutschlernenden besucht wurde.
